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Bildungsserver > Geschichte.  > Entwicklung.  > Internet.  > Recherchieren & Informieren

1. Recherchieren & Informieren

Eine der wichtigsten Fähigkeiten im Umgang mit dem Internet ist die so genannte “Informationskompetenz”: das Suchen, Auswählen und Bewerten von Informationen im Internet. Schon lange besteht das Problem nicht mehr im Zugang zu Informationen. Beinahe jede erdenkliche Information ist binnen Sekunden „gegoogelt“. Es ist vielmehr eine Informationsflut, mit der gelernt werden muss, umzugehen. Hier bietet sich eine große Schnittfläche von Geschichtsunterricht mit allgemeiner Medienbildung. Denn die geforderten Fähigkeiten sind im Kern nichts anderes als die in den letzten 200 Jahren in der Geschichtswissenschaft entwickelte, im Unterricht vermittelte und eingeübte Quellenkritik:

Bei den Darstellungen im Internet handelt es sich um Informationsquellen, bei denen ebenso nach dem Autor, dessen Intentionen usw. gefragt werden muss. Allerdings muss hier vor begrifflicher Verwirrung gewarnt und im Unterricht auf eine korrekte Unterscheidung von Quelle und Darstellung geachtet werden. Für den Geschichtsunterricht besteht hier die Chance sich hier innerhalb des schulischen Fächerkanons wieder stärker zu profilieren.

Ein zentrales Problem besteht darin, dass viele Schülerinnen und Schüler Informationen aus dem Internet unkritisch gegenüberstehen, diese nicht hinterfragen oder vergleichen und teilweise auch ohne Angabe ihrer Quelle wörtlich übernehmen. Paradox, aber wahr: viele Jugendliche halten das World Wide Web für verlässlicher als Bücher. Um Schüler zu einem kritischeren Umgang mit Inhalten aus dem Internet zu befähigen, stellen Wikibu und WebQuests ebenso einfache wie hilfreiche Möglichkeiten für den Unterricht dar.

Wikibu & Wikipedia

Wikibu ist eine Schweizer Erfindung, die für den Schulunterricht entwickelt wurde und „Hinweise zur Verlässlichkeit” von Wikipedia-Artikeln angibt. Dabei werden nach Eingabe eines Suchbegriffes der entsprechende Artikel sowie grundlegende Kategorien aufgezeigt, die für die Bewertung des Artikels hilfreich sind und das besondere Prinzip der Wikikpedia als freier Enzyklopädie berücksichtigen:

Für jeden Artikel werden Anzahl der Besucher, Autoren, Verweise und Quellennachweise in ein Fünf-Sterne-Ranking übertragen. Beim Drüberfahren mit dem Mauszeiger werden auch die entsprechenden Zahlen angezeigt sowie erläutert, welche Bedeutung die angezeigten Sterne haben. Dies resultiert in einer Gesamtbewertung des Artikels durch Wikibu auf einer Skala bis 10. Zusätzlich werden direkte Links zu den Autoren, der Diskussions- und Versionsseite sowie zur Bearbeitung geboten.

Die Seite kann von Schülerinnen und Schülern direkt als Hilfestellung bei der Nutzung von Wikipedia eingesetzt werden. Mit Hilfe der klar gestalteten Seiten lässt sich aber auch die Funktionsweise der Wikipedia mit ihren Vor- und Nachteilen gut thematisieren. Wikibu bietet gute Unterrichtsvorschläge an, die mit entsprechender Änderung der Themen leicht auf den Geschichtsunterricht zuzuschneiden sind.

WebQuests

Um die Informationskompetenz und Recherchefähigkeiten der Schülerinnen und Schüler zu fördern, eignet sich die Methode des WebQuests in besonderem Maße. WebQuests lassen sich als problem- und produktorientierte Rechercheaufgaben mit Rollenspielcharakter beschreiben. Die Schülerinnen und Schüler übernehmen alleine oder in Kleingruppen Aufgaben zur selbstständigen Recherche, die verschiedene Perspektiven repräsentieren. In der Regel besteht ein WebQuest aus sechs ineinandergreifenden Elementen:

            1) Einstieg/Ausgangssituation

            2) Aufgaben

            3) Materialien (Bücher und Links als Ausgangspunkt und Hilfestellung)

            4) Hilfestellung zur Vorgehensweise (Arbeitsschritte, Strukturierung)

            5) Reflexion und Evaluation des Arbeitsprozesses und der -ergebnisse

            6) Präsentation der Endprodukte

Um WebQuests online zu veröffentlichen, gibt es zwei sehr einfache Möglichkeiten: Entweder man nutzt WebQuest-Generatoren (etwa den WebQuest-Wizard) oder die Formatvorlage von Blogs. In beiden Fällen sind die Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt, dafür müssen die Inhalte nur in vorgefertigte Textfenster eingetragen werden. Programmierkenntnisse sind, wie bei allen hier vorgestellten Unterrichtsvorschlägen, nicht nötig.

Obwohl es sich um internetbasierte Lernumgebungen handelt, liegt WebQuests die Idee zugrunde, neben Darstellungen aus dem Internet auch herkömmliche Materialien zu integrieren – etwa aus der Schul- oder Stadtbibliothek oder dem Schulgeschichtsbuch. Entsprechend offen und umfangreich sind auch die Arbeitsaufträge zu gestalten, wobei der Grad der Öffnung von der Lehrkraft selbst bestimmt und in Abhängigkeit von den Vorkenntnissen und Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gestaltet werden kann (z.B. bei Schritt 3: von einer Internetseite oder eines Artikels zum Einstieg in die Recherche bis zur Vorgabe aller zu verwendenden Materialien durch die Lehrkraft).

Auch der Umfang von WebQuests ist variabel. Viele der im Internet leicht zu recherchierenden WebQuests (z. B. Google-Suche mit den Begriffen „webquest“ und „geschichtsunterricht“, „geschichte“ oder „history“ für englischsprachige WebQuests) verlangen einen unrealistisch erscheinenden Umfang von 15 und mehr Unterrichtsstunden auf. Näher an der Unterrichtsrealität erscheint es, einen Umfang von 2 – 8 Unterrichtsstunden für die Bearbeitung eines WebQuests anzusetzen. Längere WebQuests können mitunter im projektförmigen Geschichtsunterricht zum Tragen kommen.

Die Idee von WebQuests soll an einigen Beispielen verdeutlicht werden: Für die Gestaltung eines europäischen Denkmals für Vertreibung und Migration schlüpfen die Schülerinnen und Schüler in die Rollen von Beratern der deutschen, polnischen, tschechischen und französischen Regierung. Aus der jeweiligen Perspektive tragen sie Informationen und Vorschläge zusammen, die in einen Entwurf für ein erstes Treffen der jeweiligen Minister auf europäischer Ebene münden soll.

Denkbar ist auch, dass die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen einzelne Teile einer Zeitungsausgabe mit den verschiedenen journalistischen Formen (Bericht, Kommentar etc.) zu einem historischen Ereignis recherchieren und online veröffentlichen. Beispielhaft sind hier die von Studierenden entwickelten WebQuests zum Frankfurter Auschwitzprozess oder zum Fall der Mauer 1989 zu nennen.

Einen Überblick für den Einsatz von WebQuests im Geschichtsunterricht bietet ein Beitrag im Online-Dossier „Geschichte begreifen“ der Bundeszentrale für politische Bildung sowie der einführende Artikel von Uta Hartwig bei Lehrer-Online.

Daniel Bernsen (RFB Geschichte Koblenz) und Thomas Spahn (Universität Oldenburg)

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