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Kriegsjahr 1917 (Aus dem Nachlass von Jakob Ziegler)

1. Brief von Hanna Fries aus Ludwigshafen vom 7.2.1917 an Jakob Ziegler, Weyher  (Quellennachweis: Landesarchiv Speyer, Bestand V 201, Karton Nr. 1)

 2. Eingabe der Witwe Barbara Ziegler um Zurückstellung bzw. Versetzung ihres ältesten Sohns Georg von der Front (1917)

1. Der Brief von Hanna Fries (DownloadQuelle Nr. 1) wirft ein Schlaglicht auf die Entbehrungen und Leiden der Menschen an der sog. Heimatfront des Ersten Weltkriegs. Durch ihre Bekanntschaft zum Weinbauort Weyher am Hardtrand versucht die Schreiberin, die Lebensmittelversorgung ihrer Familie zu verbessern. Deutlich ist die Kriegsmüdigkeit zu erkennen („Wann wird dieses entsetzliche Morden mal ein Ende haben?“), die damals in Deutschland zwar weit verbreitet war, aber von führenden politischen Kreisen immer noch mit Forderungen nach einem „Siegfrieden“ ignoriert wurde.

Der Brief ist gerichtet an Jakob Ziegler (29.6.1894-7.12.1974), eines von neun Kindern (drei Töchter und sechs Söhne) des Landwirts und Weingutsbesitzers Valentin Ziegler und seiner Ehefrau Barbara aus dem am Pfälzer Hardtrand gelegenen Dorf Weyher. Jakobs Mutter Barbara war seit 1907 verwitwet. Zur Zeit der Abfassung des Schreibens (7.2.1917) waren zwei von Jakobs Brüdern schon im Krieg gefallen und einer befand sich in englischer Kriegsgefangenschaft. Die Briefschreiberin spielt darauf an.

2. Die DownloadEingabe der Witwe Barbara Ziegler (Abschrift, nur auf das Jahr 1917 datiert) wurde in der Angst vor dem Soldatentod des ältesten Sohnes Georg geschrieben. Von seiner Ausbildung war Georg Ziegler Raiffeisenrechner, eine sehr verantwortungsvolle Position, bei der es für damalige dörfliche Verhältnisse um viel Geld ging. Daher hoffte die Witwe Ziegler sicherlich, dass ihr Hinweis auf Georgs berufliche Tätigkeit ihrer Eingabe zusätzliche Unterstützung verschaffen würde. Die Eingabe war jedoch erfolglos, Georg fiel am 25.4.1918.

Jakob Ziegler war fast den gesamten Krieg über im Einsatz. Nach dem Krieg übernahm er das Weingut seiner Eltern. Politisch engagierte er sich ab Kriegsende in der Zentrums-Partei.

Ziegler war ein Gegner des Nationalsozialismus. Im März 1945 setzten ihn daher die einmarschierenden amerikanischen Truppen als Bürgermeister seines Heimatortes Weyher ein. Anschließend trat er der „CDP“ bei, aus der dann der Bezirksverband der pfälzischen CDU hervorging. Von 1946 bis 1951 war er deren Vorsitzender.

1946/47 war Ziegler Mitglied der Beratenden Landesversammlung von Rheinland-Pfalz, welche im Auftrag der französischen Besatzung die Verfassung des neuen Landes ausarbeitete. Dem Landtag Rheinland-Pfalz gehöre er bis 1951 an; 1950/51 amtierte er als Landtags-Vizepräsident.

Jakob Zieglers Erlebnisse im Ersten Weltkrieg und seine spätere politische Tätigkeit sind in einem umfangreichen Nachlass eindringlich und fast einzigartig dokumentiert (Landesarchiv Speyer, Bestand V 118), ebenso das Schicksal seiner Brüder (Landesarchiv Speyer, Bestand V 201).

Dr. Walter Rummel, LA Speyer

 

 

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